Private Brauereien Bayern ehren Engagement für die Bierkultur

Am ersten Messetag der BrauBeviale 2023 verlieh der Verband Private Brauereien Bayern e.V. zum ersten Mal nach vier Jahren Pause wieder den Bayerischen Bierorden. Mit dieser Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in besonderem Maße für die mittelständische Brauwirtschaft oder die Bierkultur im Allgemeinen einsetzen. In diesem Jahr wurden Detlef Projahn, Michael Hofmann und Stefan Borer mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.

Detlef Projahn führte den Verband Private Brauereien Deutschland e.V. acht Jahre lang als Präsident. Von 2014 bis 2022 war er das Gesicht der mittelständischen Brauwirtschaft in Deutschland und repräsentierte die privat geführten Brauereien auf Bundesebene. Dabei vertrat er die Anliegen der mittelständischen Brauwirtschaft mit großem persönlichen Einsatz gegenüber der Politik.

In seine Amtszeit fielen die Anstrengungen des Verbandes zur Wiederherstellung der „alten“ Biersteuermengenstaffel. Projahn setzte sich über fast zwei Jahrzehnte vehement für das Zurücksetzen der ermäßigten Biersteuersätze für kleine und mittlere Brauereien auf das Niveau von 2004 ein. Im September 2022 sorgte die Politik mit der Verabschiedung des 8. Gesetzes zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen schlussendlich für die vom Verband Private Brauereien seit Jahren geforderte Entlastung.

Jahr für Jahr treffen sich mehrere Kleinbrauereien in der Region Inn-Salzach und stellen an wechselnden Veranstaltungsorten ihre Biere vor. Mit der Veranstaltungsreihe „Kleine Brauer – Große Biere“ hat Stefan Borer eine länderübergreifende Initiative ins Leben gerufen, die zeigt, wie vielfältig Bierkultur und wie lebendig das Brauhandwerk ist. Stefan Borer ist selbst leidenschaftlicher Gasthausbrauer und als Wirt z’Ernsting weit über die Grenzen des österreichischen Innviertels hinaus bekannt.

Die jüngste Ausgabe des Brauertreffs fand im September 2023 in Burghausen mit 15 beteiligten Brauereien und zahlreichen Besuchern aus Bayern und Österreich statt. Die Brauereien schätzen dabei den gemeinsamen Austausch unter Kollegen sowie den direkten Kontakt zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Die Besucher wiederum genießen wiederum die dargebotene Vielfalt. Seit 2008 gehört das Event „Kleine Brauer – Große Biere“ fest in den Veranstaltungskalender der Region Inn-Salzach – nicht zuletzt durch das umtriebige Handeln von Stefan Borer.

November 2020, zweiter „Corona-Lockdown“: Gastronomiebetriebe waren geschlossen, es herrschten Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Gasthöfen und Restaurants wurden in dieser Zeit die sogenannten November- und Dezemberhilfen gewährt. Braugasthöfe – Gastwirtschaften, die gleichzeitig eine eigene Brauerei betreiben – blieben jedoch außen vor.

Der gebürtige Oberfranke und Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Forchheim Michael Hofmann erkannte, welche Folgen eine ausbleibende Unterstützung für die Braugasthöfe haben würde. Für ihn stand eine Veränderung der kulturellen Landschaft, besonders in Franken, fest.

Hofmann setzte sich tatkräftig für die Braugasthöfe ein – bis hin zum Bundeswirtschaftsministerium. Im Februar 2021 gelang schließlich der Durchbruch. Den Braugasthöfen wurden ebenfalls die November-/Dezemberhilfen gewährt. Michael Hofmanns Engagement hat so vielen Braugasthöfen eine Zukunft ermöglicht.